11. März 2010

Break On Through (To The Other Side)

Der bekannte Hit der Doors hat sich mit der großen Frage beschäftigt. So wie viele andere Musiker, Schriftsteller, Filmemacher und früher oder später jeder Mensch. Mit der Frage, wohin gehen wir nach unserem physischen Tod. Wartet am Ende das große Nichts, das Paradies, das Nirvana, die Wiedergeburt oder doch was ganz anderes. Peter Jackson hat sich in seinem neuen Film auch dieser Frage gewidmet und zugleich nach dem „Der Herr der Ringe“ ein weiteres Buch verfilmt welches als unverfilmbar galt. Jacksons Film basiert auf dem Roman „The Lovely Bones“ von Alice Sebold.
Bereits die ersten Minuten des Films schockieren den Zuseher. Die 14 jährige Susie Salmon erzählt unverblümt, dass sie ermordet wurde. Seitdem ist ihr Geist in einer Zwischenwelt gefangen – in ihrem Himmel. Sie erlebt ihre trauernden Eltern, ihre beide verwirrten und verunsicherten Geschwister und beobachtet ihren Mörder (Stanley Tucci - beängstigend gut). Auf „Erden“ geht das Leben ihrer Familie weiter und diese zerbricht langsam am Schmerz und Verlust. Der Vater (Mark Wahlberg) sucht wie besessen nach Hinweisen um den Mörder zu stellen. Die Mutter (Rachel Weisz) zieht sich zunehmend zurück, verdrängt die Ereignisse und spricht davon nur mehr zwei Kinder zu haben. Einzig die unkonventionelle Großmutter (Susan Saradon – hervorragend) kann die Situation ein bisschen auflockern. Inzwischen beginnt Susie sich in ihrer neuen Welt zurechtzufinden, trifft andere Verstorbene und begreift langsam ihr Schicksal und ihren weiteren Weg. Der persönliche Himmel von Susie entpuppt sich rasch als Ort ihrer unterbewussten Erlebnisse. Jackson überblendet geschickt das Geschehene mit der Gegenwart und kreierte damit eine herausragende Darstellung einer möglichen spirituellen Zwischenwelt ohne in bekannte religiöse Klischees hängen zu bleiben.
Peter Jackson hat einen großen, traurigen, zutiefst berührenden und auch berauschenden Film geschaffen, welcher ihn endgültig zu einem der großen fantastischen Geschichtenerzähler Hollywoods macht.
Der Film selbst bietet auch keine endgültigen Antworten, (wer kann das schon) auf die eingangs gestellten Fragen, stellt jedoch einige neue kluge Fragen und verdeutlicht erneut die Wichtigkeit die größte aller menschlichen Freiheiten zu erlernen. Die Kunst los zulassen.

Andi Bauer

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