24. September 2009

Quentin Tarantino - Ein verkanntes Genie?

Quentin Tarantino wird in der Filmwelt als Genie gefeiert – ein Irrtum wie ich meine. Der Beleg dafür läuft in unseren Kinos und heißt Inglourious Basterds. Ein geschwätziger Kriegsfilm welcher sich als Spaghettiwestern verkleidet hat. Bereits die Eingangsszene ist eine geschickte Kopie von Sergio Leones The Good, The Bad and the Ugly. Mit dieser Zitatenschau geht es dann weiter, welche vom Aldrichs Dreckigen Dutzend bis zu B-Western aus den 50er Jahren und deutschen Filmen aus den 30er Jahren reicht.                                   Der Film hat sensationell gut geschliffene und auch pointierte Dialoge, hervorragende Schauspieler und einzelnen Szenen welche begeistern und berauschen. Leider gelingt es Tarantino nicht das Ganze zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen. Hier ist das Ergebnis viel weniger als die Summe der einzelnen Teile. Ein weiterer Schwachpunkt des Streifens ist, das er nichts zu sagen hat – es gibt keine Botschaft und keinen Sinn – außer vielleicht Rache. Das ist nichts neues, kein Film des Regisseurs hat eine Botschaft. Man redet auch nicht über den Sinn eines Tarantino Films sondern über einzelnen Szenen und Dialoge und das seit seinem Erstling Reservoir Dogs. Der Film hat auch keine Aussage und alle Kenner rezitieren stolz den berühmten „Madonna Dialog“. Das alles wäre kein große Sache, wenn Tarantino nicht diesmal beschlossen hätte sein brutales Zitatenkino einem brisanten historischen Thema überzustülpen. Und um das vorwegzunehmen, das Problem liegt nicht in der frechen Geschichtsumschreibung. Es liegt am Comic-Haften Umgang mit der Geschichte. Brad Pitt und seine „Basterds“ marschieren als Gauklertruppe durch das besetzte Frankreich und haben einfach nur Spaß daran Wehrmachtssoldaten zu töten. Dasselbe gilt eigentlich für alle Anderen Figuren. Für Tarantino war der 2. Weltkrieg offenbar ein Witz über den wir alle gleich noch mal lachen können. Das über das hinaus eine Generation in den Kinos ihren Spaß hat welche noch keinen Krieg erlebt hat – was natürlich gut ist – könnte zu interessanten historischen Schlüssen führen – War ja alles nur Spaß. Das Tarantino in seinen bisherigen Filmen frech und auch geschickt aus dem Fundus der Filmgeschichte zitiert hat ist eine Sache. Aus der Historie zu zitieren eine ganz Andere. Ohne Zweifel hat Inglourios Basterds großartige Szenen und herausragende Dialoge. Christoph Waltz spielt schlicht sensationell und hätte sich den Oscar wahrlich verdient. Aber all dies lässt den unangenehmen Nachgeschmack nach dem Genuss des Werkes nicht verschwinden. Tarantino sollte sich ernsthaft überlegen ob er der Welt mehr mitzuteilen hat als geschliffene Dialoge und Comics-Hafte Gewalt. Ansonsten könnte sein filmisches Werk schneller Bedeutungslos werden als dem talentierten Regisseur dies lieb ist. Denn in der nahen Zukunft könnte es leicht möglich sein das seine Werke nur mehr als Spiegel für eine Zeit des Zynismus wahrgenommen werden.

 

Andi Bauer

 

 

Fair Trade? Nicht mit den Warner Studios

Es gilt ja mittlerweile als uncool Produkte zu kaufen welche auf dem Prinzip der Ausbeutung entwickelt werden. So gesehen müsste man ab jetzt Filme der Warner Studios boykottieren. Warner immer noch das größte Filmstudio der Welt verweigerte nämlich den Tolkien Erben Tantiemen Zahlungen für die Verfilmung des Buches „Der Herr der Ringe“ Die Begründung ist auch recht spannend. Die Filme hätten noch keinen Profit gemacht heißt es seitens Warner. Nachzulesen hier: http://www.imdb.com/title/tt0120737/news#ni0903690 Eine erstaunliche Rechnung. Die Filme haben insgesamt ca. 300 Millionen US Dollar gekostet und alleine in der Kinoauswertung 3 Milliarden Dollar eingespielt. Die Hälfte dieser Summe geht direkt an die Warner Studios – der Rest bleibt den Kinos. Dann kommen ca. noch mal so viele Dollars von DVD und TV Auswertung dazu. Wenn es den Warner Bossen nicht gelingt aus den „Herr der Ringe“ Filme Profit zu generieren kann man den Herren nur raten schleunigst den Beruf wechseln – denn sie sitzen offensichtlich am falschen Schreibtisch. Denn mit welchen Filmen wird dann bei Warner bitte schön ein Gewinn geschrieben wenn es mit diesen Filmen möglich ist? Es scheint sich um ein höchst defizitäres Unternehmen zu handeln, vielleicht kann man mit einem Spendenaufruf helfen.

Das man sich inzwischen mit den Tolkien Erben außergerichtlich geeinigt hat macht die Geschichte auch nicht weniger peinlich und weniger grauslich.

 

Andi Bauer

12. September 2009

Michael Jackson kommt nun auch nicht zum Michael Jackson Tribut

Einen schweren Schock hat die Ankündigung in der Presse ausgelöst, dass nun Michael Jackson auch nicht zum Michael Jackson Tribute in Wien/Schönbrunn kommen wird. Dies teilte sein Management mit. Nach den Absagen von Mary J. Blige – muss an einer Modeshow teilnehmen – und Chris Brown – hat seine Freundin verprügelt und kann daher nicht wie geplant „Heal the world“ singen – ist die Veranstaltung stark in die Kritik geraten und wurde in Folge dessen endgültig abgesagt. Zu Unrecht, wie Wir meinen. Dabei wollte Veranstalter Georg Kindel nach eigenen Aussagen nächste Woche noch die „echten“ und ganz großen Stars präsentieren. Kindel, der sich seit Monaten uneigennützig und selbstlos für dieses Tribute einsetzte, ist mit der Veranstaltung ein großes Risiko eingegangen. Allein die Tatsache Karten um 500 Euro zu verkaufen ohne zu wissen welche Stars kommen werden ist für den Veranstalter äußerst riskant. Man stelle sich vor die kolportierten Stars wie Madonna, U2, Lionel Richie & Whitney Houston hätten alle zugesagt – der damit verbundene Aufwand wäre für den Veranstalter schwer finanzierbar. Die müssen ja auch betreut werden und so. Und dass die Stadt Wien nur 600.000 Euro zuschießen wollte, ist auch ein bisschen knauserig – hat ja das Donauinselfest schon viel mehr gekostet und das war nicht mal für einen guten Zweck. Natürlich abgesehen von der Parteiwerbung – aber dafür haben wir auch Verständnis.

Kindel hat ganz Recht, wenn er meint, dass die Medien an der jetzigen Misere schuld seien. Die schrieben einfach, dass U2 und all die Anderen Stars vielleicht kommen werden. Die Medien hätten hier ruhig mit den Ankündigungen ein bisschen warten können. Idealerweise bis alle Karten verkauft sind oder sonst bis nach der Veranstaltung. Dann könnte man zumindest mit einer relativen Sicherheit sagen wer aufgetreten ist. Mitinitiator Jermaine Jackson - hauptberuflich Bruder von Michael - wiederum macht deutlich, dass er nichts „Negatives“ über den Event lesen oder hören will. Da hat der gute Mann auch Recht. Es gibt auch nichts Negatives zu berichten – jeder tat eh was er konnte. Und überhaupt, wer würde es wagen die Motive des guten Mannes und Veranstalter Georg Kindel zu hinterfragen.

Im Gegenteil. Hier gilt es rasch zu helfen um diesen wichtigen Event doch noch über die Bühne zu bringen. Mein Vorschlag dazu ist es, das Tribute auf jeden Fall abzuhalten, und die Lücken mit Austro-Popstars zu füllen. Die sind nicht ganz so teuer, haben Zeit und freuen sich auch mal in Schönbrunn singen zu dürfen. Es wäre auch eine hervorragende Gelegenheit einige Hits von Michael Jackson ins österreichische oder gar ins wienerische zu übertragen. Hier, das mögliuche Line up.

 

Hansi Hinterseer                        “Gemmas an”

                                  (Wanna be starting something)

Rainhard Fendrich                     “Klana Strizzi”

                                                   (Smooth criminal)

Wolfgang Ambros                      “A Horror”   (Thriller)

E.A.V.                                          “Wir kriegn net gnuag”  

                                           (Don`t stop till you get enough)

DJ Ötzi                                        “Mir is Schlecht” (Bad)

Alfons Haider & Gary Kezler   “Man in the mirror”

STS                                              „Des ghört mir“  

                                                            (The girl is mine)

Falco                                            „Heal the world“

(Das geht schon irgendwie mit der heutigen Technik)

 

Pause & großes Finale

 

Alle Austro Popstars zusammen  „Mir san Allen wurscht“

                                                        (They don`t care about us)

                                                      „Früher war alles besser“ 

                                                               (Remember the Time)

 

Zugabe

                       

Michael Häupl & Renate Brauner    „Mir san Mir“ 

                                                         (We are the world)

 

Feuerwerk und Mozartkugeln für Alle

 

Sehr geehrter Herr Kindel. Ich stelle meine Idee natürlich kostenlos zur Verfügung – ist ja für eine gute Sache und das Tribute könnte dann doch noch stattfinden. Ich ersuche nur um die Überweisung des üblichen Betrages von Euro 10.000,- für meinen Verwaltungsaufwand. Freundschaft.

 

Andi Bauer