8. September 2008

Meine neue Platte klingt eigentlich wie die letzte nur anders und …....

'We know that people don't want another U2 album unless it is our best ever album," Bono says. "It has to be our most innovative, our most challenging ... ja, ja Bono die alte Quasselstrippe erklärt ungefragt der Welt wie das neue U2 Album klingen wird und weiß natürlich was die Menschen wollen. Und so geht es dann auch weiter.
"The last two records were very personal, with a kind of three piece at their heart, the primary colors of rock -- bass, guitars and drum," he says. "But what we're about now is of the same order as the transition that took us from 'The Joshua Tree' to 'Achtung Baby.'"

Die Platte erscheint übrigens frühestens im Jänner 2009. Aber Bono rechtfertigt sich jetzt schon. Um möglichen Enttäuschungen entgegenzuwirken? Hoffentlich haben wir noch die Gelegenheit das kommenden U2-album zu hören bevor es von Bono und dem Rest der Welt zu Tode analysiert wird.

Es gab mal Zeiten da konnte man sich neue Musik unvoreingenommen anhören, der geneigte Hörer wurde enttäuscht, überrascht, verwirrt oder schlichtweg begeistert. Heute kursiert alles durchs Internet, jeder ist Experte und die Musiker überholen sich selbst mit Erklärungen und Rechtfertigungen warum denn die neue Musik so klingt wie sie klingt. Chris Martin wurde nicht müde in gefühlten 68 Interviews immer wieder zu erklären das die neue Coldplay Platte eigentlich eine Weiterentwicklung ist (für die neuen Fans) und doch in den Wurzeln der Band verhaftet ist (für die alten Fans). Scheint sich um die musikalische eierlegende Wollmilchsau zu handeln – alles drin für jederman – nichts bleibt. Da lob ich mir die alten Recken. 2001 entgegnete Leonard Cohen dem Rolling Stones Journalisten Wolfgang Döbling auf die Frage warum die neue Platte so einen „seifigen Keyboardsound“ hätte, gelassen. Cohen: „Es tut mir leid, dass meine neue Platte nicht deinen Erwartungen entspricht, für mich klingt sie so wie sie klingen soll“ Auch Bob Dylan weigert sich seit Anbeginn seine Lieder zu erklären. Die Hörer sollen sich ihr eigenes Bild machen, meint der launische Alte. Natürlich führt das zu abenteuerlichen Interpretationen und seltsamen Deutungen. Dylan scheint es egal zu sein, offensichtlich ist er mit seiner Musik bei sich, weiß was er tut und warum. Eine Eigenschaft welche offensichtlich bei vielen seiner Kollegen noch nicht stark ausgeprägt ist.

Andi Bauer