26. Juni 2009

Kaaabuuumm.......

Transformer – die Rache   von Michael Bay    im Kino

 

Michael Bay ist als Regisseur eine Plage. Seit 14 Jahren belästigt er unschuldige Kinogänger mit überdrehten, als Actionfilme getarnten Zerstörungsorgien. Sei es „Bad Boys“, „Armageddon“ oder „Pearl Harbor“, immer dieselben Einstellungen, Zeitlupen, Sonnenuntergänge, coolen US Militärs, Sonnenbrillen, Explosionen und Special Effekte verfolgen den Kinofreund. Seine Filme sind zusammengefasst, ein einziger überlanger Musicvideoclip – jedoch ohne Musik.

2005 wollte Bay mit „die Insel“ einen anspruchsvollen Film drehen mit einer hintergründigen Geschichte - oder so. Eine Geschichte gab es schon aber am Ende dann doch wieder dieselben Explosionen, Verfolgungsjagden und verirrten Schauspieler. Denn diese scheinen für Bay auch nur ein Specialeffekt zu sein. Teilweise recht gute Darsteller wirken in seinen Filmen grundsätzlich ihrer Seele beraubt und stolpern meist orientierungslos durch Kugelhagel und Rauchsäulen. „Die Insel“ floppte was sich reinigend auf Bay`s Karriere auswirken hätte können – wäre da nicht Steven Spielberg. Diese fragte den entmutigten Regisseur ob er nicht „Transformers“ verfilmen würde. Dieses Roboterspielzeug was sich in Autos verwandeln kann. Spielberg selbst würde produzieren, Bay sollte Regie führen.

„Transformers“ (2007) wurde Michaels Bay`s bester Film und zugleich größter Hit mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 700 Millionen Dollar. Ein großer „Bubenfilm“ der aus einer simplen Geschichte das Beste macht und den geneigten Zuseher mit Humor, Spannung, Action und hervorragenden  Effekten hervorragend unterhält.

Scheinbar war Spielbergs Anteil am ersten Teil größer als bisher angenommen. Zwar wird Spielberg im zweiten Teil noch als Produzent angeführt, seine Korrektive jedoch schmerzlich vermisst. Michael Bay verkündete vollmundig, dass Steven eigentlich nie am Set auftauchte und er somit freie Hand hatte. Nach Sichtung des fertigen Werks könnte Spielberg seine allzu „freie Hand“ unter Umständen bereuen.

Es reicht leider nicht dieselbe Geschichte noch mal zu erzählen und Sie leidlich mit ein paar neuen Robotern und größeren Explosionen aufzubrezzeln.

Ein weiteres Mal stolpern die unfreiwilligen Helden gejagt von bösen Robotern durch verschiedene Erdteile und wirken dabei wie ferngesteuert. Einzig John Turturro als ehemaliger CIA Agent hat einige witzige Momente.

Trotz Action Dauerbeschuss aus allen Rohren dauert es erstaunlicherweise 90 Minuten bis der Film in Fahrt kommt. Die sich ständig überschlagende Action wirkt auf Dauer schlicht ermüdend und Flugzeugträger hat Michael Bay bereits in „Pearl Harbor“ wirkungsvoller versenkt. Erst als sich die Handlung nach Ägypten verlegt kommt Schwung in die Sache. Dann brennt jedoch die Leinwand lichterloh.

Der Showdown in der Wüste und auf den Pyramiden hat wirklich großartige und beeindruckende Szenen. Und diese Momente – und das gebe ich gerne zu – sind das Ticket allemal wert. Szenen und Effekte die man im Kino sehen muss – dafür wurden Kinos gebaut.

Und das muss man Michael Bay einfach lassen, niemand zerstört so eindrucksvoll wie er. Er kann zwar weder eine Geschichte erzählen noch mit Schauspielern umgehen aber seine Fähigkeit „Sachen“ spektakulär in die Luft zu sprengen ist unübertroffen. So bleibt er zwar Hollywoods schlechtester Regisseur aber zugleich auch erster und bester Sprengmeister - ist auch was. Und wer sich bei so was amüsiert ist in „Transformers 2“ gut aufgehoben - Guilty Pleasure.

Und für Teil 3 -  kommt 2011 - ersuchen wir Mr. Spielberg wieder um vermehrte Besuche bei den Dreharbeiten. Bis dahin Ohren zu und viel Spaß im Kino.

 

Andi Bauer

 

 

Der König ist tot



Michael Jackson ist tot – gestorben am 25. Juni in Los Angeles. Ab 29. August 2008 feierte der Künstler seinen 50sten Geburtstag.. Die Welt feierte Ihn mit Best of CDs, Shows, Berichten und vielem mehr. Als er 1982 sein Meisterstück „Thriller“ aufnahm war er 24 Jahre alt. Dazwischen passierte viel. Der ganz große Erfolg. Hunderte Millionen verkaufter Platten, Welttourneen mit Millionen von Besuchern, unzählige Preise und erzielte Rekorde. Und es passierte auch der immer größer werdende Wahnsinn. Operationen und Sauerstoffzelte, Hochzeiten und Scheidungen, veröffentlichte Probleme und öffentliche Sorgen, Anklagen, Gerichte und Vergleiche.

Michael Jackson ist eine der erfolgreichsten und eine der öffentlichsten Persönlichkeiten aller Zeiten. Jeder glaubt alles über Ihn zu wissen – was natürlich Quatsch ist. Wir wissen nichts. Wir urteilen nur aufgrund eines Bildes welches sich nach jahrzehntelangem Medienbombardements formte. Natürlich ist Jackson an seinem Image nicht ganz unschuldig. Heute wird er nur noch als kauzige, gebrochene Kunstfigur wahrgenommen. Trotzdem hat sich diese Behandlung durch die Medien – meiner Ansicht nach – niemand verdient. Sein Image ist inzwischen ein Selbstläufer geworden und wahrscheinlich irreparabel.

Was bleibt ist die Musik und die ist noch immer großartig. Seine Aufnahmen von 1979 bis 1987 sind mit Abschlägen Zeugnisse eines ganz großen Genies. „Thriller“ (1982) ist immer noch das meistverkaufte Album aller Zeiten (ca. 60 Millionen Einheiten) und bis heute ein makelloses Meisterwerk der Popgeschichte. Neun Titel sind darauf zu finden. Nur Hits, kein Füller, kein Gramm Fett. Sieben davon wurden als Singles ausgekoppelt und erreichten die US-Top Ten. Aber all diese Fakten sind nur Beiwerk. Wesentlich ist, dass die Musik den Test der Zeit überstanden hat – mühelos. Kramen sie ihre alte Cd oder Langspielplatte hervor und legen sie das Teil auf. (Sie besitzen die Platte nicht ??? – kaufen!).

Die mitreißende Melodie von „Billie Jean“, der unwiderstehliche Groove von „Wanna be starting something“, die Hardrock Gitarren in „Beat it“, die perlenden Gitarrenläufe und Keyboards in „P.Y.T.“, das bezaubernde „Human Nature“ begeistern noch heute. Quincy Jones produzierte superb, vereinte Pop mit Groove, Schwarz mit Weiß und Eleganz mit Leidenschaft. Und Michael Jackson – tanzte und sang wie von Göttern geküsst. Besser wurde er nicht mehr - und Popmusik auch nicht.

May He find peace in the other world.

Andi Bauer

Anbei ein Bericht in Billboard mit dem legendären Auftritt von 1983


Ps. inzwischen sind die Plätze 1-15 der Amazon.com Verkaufscharts ausschließlich von Michael Jackson CDs belegt - hat auch noch niemand geschafft.

25. Juni 2009

Angst vor Werten?

Die Angst vor Werten geht um. Letztes Jahr war wieder mal die buchstäbliche „Hölle“ los im heimischen Blätterwald. Ein neuer Kinofilm erhitzte die Gemüter. Nicht etwa ein sadistischer Horrorstreifen oder ein Erotikdrama verursachten die Aufregung. Nein es war die Fantasieverfilmung „Die Chroniken von Narnia“. Zu deutlich wurden, und da waren sich die Journalisten einig, religiöse Werte und Symboliken transportiert. Der Titelheld – ein Löwe – war unübersehbar eine Symbolfigur für Jesus und die Geschichte erinnerte dann doch irgendwie an die Kreuzzüge – so meinte man.

Das renommierte Branchenblatt Cinema schrieb hinsichtlich der „Narnia“ Filme von „pseudoreligiöser Kitschanmutung“. Die kritischen Stimmen zu den - angeblich zu stark betonten - christlichen Inhalten kamen geschlossen aus Europa, die Amerikaner hatten hier weitaus weniger Berührungsängste.

Nicht anders verhält es sich in der Popmusik. Bob Dylan war der uneingeschränkte Kritikerliebling solange er Protestlieder gegen Gott, den Krieg und die Welt im Allgemeinen sang. Als sich jedoch Ende der 70er Jahre als wiedergeborener Christ präsentierte und noch dazu drei Alben mit christlichen Texten veröffentlichte war es vorbei mit der Liebe.

Bis heute haben die meisten (europäischen) Kritiker ihm diesen vermeintlichen Fehltritt nicht verziehen. Musikalisch sind die Werke aus dieser Zeit durchaus gewöhnungsbedürftig und die Mischung aus Rock und Gospel ist sicher auch nicht jedermanns Sache. Aber über die Musik wurde und wird bis heute wenig geschrieben, die Texte sind der Stein des Anstoßes. „You gotta serve somebody“ sang Dylan damals – Revolution klingt für die meisten anders.

Seltsamerweise kamen wiederum die US Fans mit dem Wandel des Musikers zum Glauben viel besser zurecht als die Europäer. Viele Dylan Fans bezeichnen sogar die christlichen Platten ihres Idols als ihre Lieblingsscheiben. Und das sind keineswegs christliche Fundamentalisten sondern stinknormale Rockmusikhörer. Wiederum umgekehrt verhält es sich mit „Che“. Die Verfilmung des Lebens des kubanischen Revolutionsführers ist mühsam, langweilig, unkritisch und verklärend. Was die europäischen Kritiker nicht daran hindert den Film in höchsten Tönen zu loben. Trotzdem zieht es die Menschen nicht ins Kino, der Film ist ein Flop. Es scheint, dass hier eine „Journalistische Elite“ an der Öffentlichkeit vorbei schreibt. Vielleicht gilt es auch nur die Werte der 68er hochzuhalten.

Möglichweise fungieren hier Meinungsmacher als Spiegel für eine Gesellschaft welche offensichtlich ein Problem mit religiösen Werten und Botschaften hat.

Es mag daran liegen, dass in Europa einmal zu oft Kriege im Namen Gottes geführt wurden, und unsere Geschichte auch dadurch belastet ist das sich die katholische Kirche über Jahrhunderte in die Politik eingemischt hat. Die Aufklärung hat letztlich dafür gesorgt die Macht der organisierten Religion zu brechen und führte zu einer notwendigen Trennung von Staat und Kirche. Wenn man jedoch heute die reflexartige Abwehr jeglichen religiösen Einflusses durch die Medien erlebt, muss man sich unweigerlich fragen ob wir als Gesellschaft immer noch in der Aufklärung stecken. Möglicherweise steckt nur mehr eine Minderheit in der Aufklärung, diese sitzt aber offensichtlich in den Redaktionsstuben und agiert als selbstgerechter Meinungsmacher.

Der Mensch sehnt sich nach Spiritualität. Das belegen unzählige Bücher, Seminare, Gruppen, Organisationen und Trends welche in diese Richtung deuten. Und niemand wünscht sich in Europa eine Wiederholung der Geschichte und eine weitere Verflechtung von Kirche und Staat. Die medial vermittelte Angst vor religiösen Werten ist jedoch mit Sicherheit überzogen und auch nicht mehr zeitgemäß. Wenn sich Zeitungen darüber aufregen das mit einem Hollywoodfilm christliche Werte transportiert werden, wird hier buchstäblich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Es ist eigentlich nur ein Zeugnis für die Unsicherheit in die eigenen Lebensmodelle wenn man vor Werten wie Loyalität, Opferbereitschaft, Glauben und Nächstenliebe – wie es der Film „Die Chroniken von Narnia“ transportiert - Angst haben muss.

Eine andere Frage wäre viel interessanter. Ob denn nicht in den so verpönten religiösen Werten Lösungen für allgegenwärtige gesellschaftliche Probleme liegen könnten.

Andi Bauer

20. Juni 2009

Gimme some Truth....(John Lennon)

State of play   von Kevin MacDonald  im Kino

 

Es ist schön – und in letzter Zeit leider viel zu selten – einen wirklich guten Film im Kino zu sehen. Der Politthriller State of Play von Kevin MacDonald (Der letzte König von Schottland) erfüllt bravourös alle Kriterien für einen gelungenen Kinoabend. Die Geschichte ist spannend und brandaktuell erzählt mit einer angenehmen und geradlinigen Inszenierung.

Ohne überflüssige Tricks und Späßchen gelingt es dem Regisseur den Spannungsbogen konstant am kochen zu halten. Und der Zuseher darf dabei hervorragenden Schauspielern bei der Arbeit zusehen. Einzig Ben Affleck wirkt wieder mal überfordert und deplatziert. Vielleicht ein Freundschaftsdienst vom Produzenten der die Rollen vergab - aber was wissen wir schon vom Hollywoodschen Besetzungskarussell.

Dafür entschädigt Russell Crowe in der Hauptrolle – mit Grungefriseur und Holzfällerhemd wirkt er ein bisschen wie ein übergewichtiger Eddie Vedder.

Crowe spielt den Journalisten Cal McAffrey mit einer unwiderstehlichen Leinwandpräsenz. McAffrey ist ein Journalist der alten Schule, chaotischer Schreibtisch, unorthodoxe Methoden, Nase für die kleinen Details und natürlich ein richtiger Spürhund der die Wahrheit wittert und ausgraben will. Und er macht auch keinen Hehl aus seinem Frust gegenüber dem modernen Internetjournalismus – alte Schule eben, wo Reporter noch ordentlich recherchierten müssen.

McAffrey stößt auf einen vermeintlichen Selbstmord einer jungen Frau mit der sein ehemaliger Schulfreund und jetziger Kongressabgeordnete (Ben Affleck) ein Verhältnis hatte. Er vermutet dahinter mehr, fängt an zu schnüffeln und schreckt damit gleich einige böse Buben auf. Dabei wird er unterstützt von einer jungen Kollegin hat aber auch ständig seine Verlegerin im Nacken (Hellen Mirren - großartig) die sich wiederum mit den Herausgebern der Zeitung herumschlagen muss welche „schwarze“ Zahlen sehen wollen. Im Kampf gegen die Zeit versuchen McAffey mit seinen Partnern Beweise zu sammeln, stückweise das Rätsel entwirren, und dabei die Verlegerin zu beschwichtigen den Drucktermin für die Zeitung zurückzuhalten. Der Film taucht hier höchstinteressant in den realistischen Alltag von Journalisten ein ohne diese zu glorifizieren.

„State of Play“ ist nicht nur ein verdammt spannender Politthriller, sondern auch ein Manifest für den Journalismus und das gedruckte Wort. Das wird im wunderschönen Abstand umso deutlicher. Den ganzen Film hindurch beobachtet man Reporter bei der Wahrheitssuche. Als die Geschichte endlich im Kasten ist laufen die „Credits“ über die Leinwand und dabei folgt die Kamera der Entstehung der Zeitung. Vom Setzen der Artikeln über den Druck bis zum verpacken der fertigen Zeitungsbündel und der Auslieferung. Dazu dröhnen die 60er Helden CCR aus den Boxen:  „Long as I can see the light“. Ein weiteres Mal erblickt „die Wahrheit“ – gedruckt auf Zeitungspapier – das Licht der Welt.

Toller Film – für Kinofreunde ein Vergnügen. Für Journalisten und Wahrheitsforscher ein Muss.

 

Andi Bauer

 

 

6. Juni 2009

..Terminator - Reboot - Failure - Terminator - Reboot - Failure.....

Terminator – Salvation  von McG     im Kino

 

Das hat sich die „Terminator“ Serie nicht verdient.

Beim dritten Teil waren wir ja noch gnädig und gönnten unserem Arnold einen rühmlichen Abgang. Ein letzter großer Film in seiner Glanzrolle als Roboter und dann ab in die Politik – „Hasta La Vista Baby“. Denn trotz aller Sympathie entpuppte sich der dritte „Terminator“ Film als eine laue Aufwärmung der ersten beiden Teile. Geschenkt.

Aber jetzt heißt das Zauberwort: „Reboot“. Das steht dafür, einer Filmserie neues Leben einzuhauchen indem man einfach zu Anfang der Geschichte zurück geht und Neu beginnt. Bei Batman und James Bond hat das Konzept funktioniert. Der neue „Star Trek“ Film ist ein exzellentes Beispiel für einen gelungenen Neustart eines Franchise.

Warum also nicht auch den „Terminator“ neu beleben. Bei „Star Trek“ hat man das Projekt zumindest in die kreativen Hände von J.J. Abrams gelegt während man sich für „Terminator“ den zweitklassigen Regisseur McG eingekauft hat. Der gute Mann ist zwar grenzenlos selbstbewusst und von sich überzeugt hat jedoch außer den überdrehten „3 Engel für Charlie“ Filmen wenig Substanz in seiner Historie vorzuweisen. Wenn die Abende länger werden kriegen auch Zwerge große Schatten. Nur ist der Schatten von James Cameron doch eine Nummer zu groß – auch in der Mittagssonne. Cameron schrieb die Drehbücher und inszenierte die ersten beiden „Terminator“ Filme. Bis heute Meilensteine des klugen und modernen „Science Fiction / Action – Films“.

McG schafft es mit seiner Neuverfilmung in keiner Weise Innovationen zu setzen oder dem Stoff neues Leben einzuhauchen. Es gibt auch keine Vertiefung der Geschichte – eher eine Verflachung. „Terminator“ Kenner wissen natürlich: Skynet – ein Verteidigungscomputer – hat sich selbstständig gemacht und einen Atomkrieg ausgelöst. Die letzten Überlebenden kämpfen gegen die Übermacht der Maschinen. Im neuen Film erfährt man wenig über den Widerstand, nichts über handelnde Personen, fragt sich verwundert woher die wackeren Kämpfer ihre Fugzeuge, U-Boote, Waffen und Munition beziehen wo es anderseits nicht mal genug Nahrung auf dem zerstörten Planeten gibt. Hier wären einige Einblicke über den Alltag nach dem großen Krieg sehr willkommen. Der Regisseur zieht eine reine Materialschlacht ab, welche auf Dauer ermüdet. Dazu Bilder in dumpfen Grautönen, keine Sonne, kein Himmel nur dumpfe Zerstörung in unwirtlicher Umgebung. So manches Computerspiel beinhaltet mehr Leben & Story als „Teminator Salvation“.

Das Casting der Darsteller wirkt auch mehr als schludrig. Ein permanent grantiger und frustrierter Christian Bale als John Connor stolpert und kämpft sich durch ein zerstörtes Kalifornien und schreit dümmliche Durchhalteparolen in diverse Funkgeräte. Der aus Teil 1 bekannte zynische Elitesoldat Kyle Reese wird von einem Milchbubi verkörpert und auch die restlichen Darsteller hinterlassen kaum merkliche Eindrücke. Einzig Newcomer Sam Worthington müht sich ab und wird letztlich vom Drehbuch im Stich gelassen.

Es ist selbst für Laien unverständlich das ein mit 200 Millionen Dollar budgetiertes Filmprojekt in die Hände eines überforderten Regisseurs mit einem unausgegorenen Drehbuch gelegt wird. Und wenn man eine Fortsetzung dreht muss man sich den Vergleich mit dem Original gefallen lassen – da hilft kein Jammern.

Das „Terminator Salvation“ zweifelsohne ein gut gemachter Actionfilm ist steht außer Streit – aber das ist zuwenig. Die Serie hat sich eine bessere und vor allem liebevollere Weiterführung verdient. Der aktuelle Film läuft auch eher stotternd an den Kinokassen – 100 Millionen Dollar Einspiel in den USA nach 11 Tagen Laufzeit ist gelinde gesagt eine Enttäuschung. Das Studio erwartete diese Summe in den ersten drei Tagen. Ein Umstand welcher die Produzenten hoffentlich „motiviert“ an der Qualität der geplanten Fortsetzungen zu arbeiten.

 

Andi Bauer