The Green Hornet von Michel Gondry
Der Hollywood-Blockbuster und der Kunstfilm. Zwei Genres die, sollten sie sich begegnen, sofort grußlos die Straßenseite wechseln würden.
Zu differierend sind sowohl Werk wie Publikum.
Der Woody Allen Fan rümpft die Nase über die billigen Actionfilme eines Michael Bay. Dessen Fans wiederum, verstehen nicht was es bei Woody zu lachen gibt. Und doch scheint sich diese Unvereinbarkeit im „Green Hornet“ getroffen zu haben. Der Film wirkt als ob ein Kunststudent einen Haufen Geld gekriegt hat und mal so richtig „spielen“ wollte.
Der Streifen ist ein mutiges Projekt welches die Gesetze für Blockbuster ordentlich durchwirbelt. Superhelden, Bösewichte, die obligate Liebesgeschichte nichts scheint am gewohnten Platz zu sein. Das liegt einerseits am Drehbuch von Hauptdarsteller Seth Rogen, voller skurriler Einfälle und natürlich am „Kunststudenten“ Michel Gondry am Regiestuhl.
Gondry ist ein Artfilmregisseur und realisierte bis jetzt nur schräge und relativ preisgünstige Projekte. Sein bekanntester Film ist die abgedrehte Komödie „Eternal sunshine on a spotless mind“ mit Jim Carrey und Kate Winslet. Der Streifen stellt eine der wirrsten und auch schönsten Betrachtungsweisen zum Thema „ewiger Liebe“ dar und sei jedem Filmfreund wärmstens empfohlen.
Es verwunderte also nicht, daß ein Raunen durch die Menge der Comicfans ging als Gondry als Regisseur für „the green hornet“ publik wurde. Das die Haupt und Heldenrolle von einem leicht korpulenten Komiker besetzt wurde erhöhte zusätzlich die Skepsis der, sehr oft sektiererisch agierenden, Fangemeinde.
Diese Ausreißer sind aber die Stärken des Films, der sich nicht auf Action und Specialeffekte verläßt sondern auf seine skurrilen Figuren und deren verbale Schlagabtausche setzt. Die Beziehung zwischen Hornet und seinen Partner Cato ist köstlich, deren Auseinandersetzungen grandios.
Dazu stoßt noch Christoph Waltz - als Bad Guy ideal besetzt. Seine Figur pendelt zwischen Paranoia, Selbstzweifel und unwillkürlicher Brutalität. Schwachpunkte des Films sind die Geschichte – diese ist ein Witz und keine drei Zeilen wert - und die lächerlichen 3-D Effekte. Schauen sie den Film nach Möglichkeit in 2-D – das ist völlig ausreichend. Aber all diese Mankos sind nicht mehr wichtig wenn Hornet auf Cato trifft und diese über die Kunst des Kaffeebrauens diskutieren. Köstlich. Ob der Film, der sich so ungeniert und gekonnt zwischen zwei Genres bewegt, sein Publikum finden wird ist jedoch fraglich. Dem aufgeschlossenem Besucher erwartet jedoch ein herrlich abgedrehtes Vergnügen.
Andi Bauer
1 Kommentar:
1) ab welcher alter ist es?,
2) wo ist unsere kino-karte?
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