Arcade Fire "The Suburbs"
Da inzwischen jeder minderbemittelte Schreihals die Platte als beste des Jahres feiert, wäre es natürlich viel cooler dies nicht zu tun. Es ändert nichts. Arcade Fire haben das beste Album des Jahres vorgelegt. Ein Werk mit beklemmender Schönheit, geschickt getarnten Hymnen und einer beeindruckend präzisen Reflektion des musikalischen Zeitgeistes. Entfremdung, Bindungsangst, Wehmut nach dem Gestern, Verunsicherung & dennoch vorsichtige Hoffnung. Alles da – hören sie genau hin. „City with no children in“
Warpaint „The Fool“
Drei Dunkelelfen aus L.A. zerren ihren Postpunk ans Licht und vermengen diesen mit New Wave & Psychadelika zu einem myserösen Hexengebräu. Zugleich verstörend wie einnehmend.
Gisbert zu Knyphausen „HURRA! Hurra! So nicht“
Deutschlands derzeit bester Liedermacher verhandelten erneut das Mysterium um Liebe & Beziehungen. Aufwühlende und versöhnlich.
Tracey Thorn „Love and it`s opposite”
Englands traurigste Stimme veredelte schon die Songs von Everything but the girl. Solo geht’s erst recht ans eingemachte. Menschen jenseits der 30 werden sich in diesen Liedern finden und verlieren.
Manic Street preachers „Postcards from a young man“
Der U2 Gedächtnispreis des Jahres geht an die Manics. Hymnen von erhabener Schönheit reißen ihre Herzen auf und überwältigen den Hörer. Ein emotionales Ereignis für alle die bereit sind hineinzufallen.
Joanna Newson “Have one on me”
Für all Jene, denen Loreena McKennit zu flach und Enya zu – sagen wir, zu sehr – „Enyamässig“ ist. Elfenhafter Folk der in der Stille rockt und Bäume zum weinen bringt.
Grinderman 2
Nick Cave und seine musikalischen Wegelagerer zerstückeln und verschleppen ihre Rock & Punksongs in neue Dimensionen. „A work in progres“ welches sein Ziel noch nicht erreicht hat.
Erdmöbel „Krokus“
Wer braucht noch Grönemeyer und Westernhagen. Erdmöbel haben den Deutschen mit dieser Platte endgültig den Humor zurückgebracht und rütteln dabei schon forsch am Thron von Element of Crime. Be aware
Interpol „Interpol“
Die Band spielt noch immer in einem Keller wo das Licht nur durch schmutzige Fenster schimmert. Schmerz in Tönen gefangen.
Elton John & Leon Russell The Union
Pop wie er sein soll. Gefühl ohne Schmalz und ein Elton John der übers Klavier fegt wie ein junger Spund.
Villagers „Becoming a Jackal“
Die Iren sind der Newcomer des Jahres. Eine abenteuerliche, bittersüße Folkrockmischung die Peter Gabriel evoziert & Bright Eyes vergessen macht.
1 Kommentar:
Zum Rest kann ich keinen qualifizierten Kommentar abgeben, aber wer Gisbert den besten Liedermacher nennt, der kennt "Monsters of Liedermaching" noch nicht bzw. hat sie noch nie live gesehen...
Tip: http://www.monstersofliedermaching.de
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