Die Actionkomödie Kick Ass (seit Freitag in unseren Kinos) ist ein bemerkenswerter Film. Der Streifen
schafft es, das ansonsten bierernste Genre „Comicverfilmungen“ (Große Macht bedeutet GROSSE Verantwortung – ja,ja, schnarch) mit Humor und Ironie zu paaren.
Noch auffälliger ist, dass Nicolas Cage seinen besten Auftritt seit fünf Jahren (Lord of War) hat. Dazwischen hat der Kerl – und das ist nach meinem Ermessen der absolute Negativrekord – 10 Stinker abgeliefert.
Es kann ja mal passieren das auch Superstars – die sich ihre Rollen aussuchen können – ins Klo greifen. Man denke nur an George Clooney in Batman & Robin. Clooney windet sich heute noch, als hätte er in einem Sexfilm mitgespielt – gut die meiste Zeit war er auch in einem Latexkostüm. Er war zwar nicht mehr jung aber brauchte wahrscheinlich das Geld. Auch Mel Gibsons putzig, missglückter Auftritt als schottischer Freiheitskämpfer in Braveheart sorgt noch immer für unfreiwilligen Humor. Man sollte halt nicht immer alles selber machen (Drehbuch, Hauptrolle und Regie???). Der Film war ja nicht so schlecht, aber der australische „Feelgood Star“ im Schottenröckchen doch eher eine Ablenkung von der Geschichte. Selbst Schauspielgiganten wie Robert de Niro wackeln regelmäßig auf Autopilot durch Filme in die sie nicht gehören und in denen Sie offensichtlich auch nicht sein möchten (Godsend 15 Minutes, Men of Honor).
Die Liste lässt sich endlos fortführen. Bruce Willis (ca. jeder Film der nicht wie Stirb Langsam aussieht), Keanu Reeves (alles zwischen Speed und Matrix) oder Julia Roberts (das meiste nach Pretty Woman). Aber all dies ist nichts gegen den durchwegs talentierten Schauspieler Nicolas Cage (der Oscar für Leaving Las Vegas war ja keine wohltätige Spende). Man weiß ja, dass Cage keine Zeit hat
Drehbücher zu lesen, da er vollzeitig damit beschäftigt ist, sein Geld für teure Frauen, noch teureren Schmuck und diverse Häuser & Schlösser auszugeben (den Rest seines Geldes hat er angeblich verprasst).
Aber reicht uns dass, als Entschuldigung für eine Reihe an mittelmäßigen bis schlechten Filmen und eine, durch die Bank, jämmerliche Schauspielleistung des Herrn Cage. Seine letzen Filmrollen nach dem großartigen Lord of War waren wie folgt:
Wettermann in der missglückten Selbstfindungskomödie Weatherman
Feuerwehrmann in Oliver Stones lähmenden World Trade Center
Verwirrter Detektiv im verkorksten Wickerman-remake
Der Ghostrider mit fürchterlichem Toupet in der schlechtesten Comicverfilmung EVER
Teilzeitwahrsager in dem unentschlossenen Actionthriller Next
Indiana Jones für Arme im peinlichen Kinderkram National Treasure 2
Ein Verlorener in Knowing
Ein sprechendes Meerschwein in G-Force. Ja, hab ich gesehen – ehrlich - und es tut immer noch weh.
Ein langweiliger „Bad Cop“ in Werner Herzogs Bad Lieutenant
Ein Hexenjäger in Season of the Witch. Zugegeben, diesen Film hab ich noch nicht gesehen – läuft nur in Dänemark und Hong Kong. Der Umstand, dass sich der Verleih ernsthaft überlegt die 60 Millionen Dollar Produktion in den USA gar nicht ins Kino, sondern gleich in die DVD Wühlkiste zu schmeißen, zeugt eher von einer Unzufriedenheit mit dem fertigen Produkt. Und die Bilder vom Film - Cage mit langer Perücke und finsteren Blick - sind ein Witz der nicht lustig ist.
Nein, es ist genug. Sein großartiger Auftritt in Kick As wird nicht reichen diese Schnitze vergessen zu machen. Es wäre ratsam für die weitere Karriere(?) des Herrn Cage einen Menschen zu engagieren, der seine Drehbücher liest. Soviel Geld muss ja noch irgendwo herumliegen. Oder Cage sollte sich von Kumpel Johnny Depp nicht nur einen Überbrückungskredit holen, sondern auch einen guten Rat bezüglich der richtigen Rollenwahl. Denn der Johnny hat ein geschicktes Händchen Filmstoffe zu wählen und seit vielen Jahren einen Lauf – wie man so schön sagt. Ansonsten heißt es bald: „Nic Cage – was macht der eigentlich so?“
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