Prometheus von Ridley Scott ab 10.8. im Kino
Mit Alien (1979) hat Ridley Scott
möglicherweise den besten Science-Fiction-Horror Streifen der bisherigen
Filmgeschichte geschaffen. Das Spiel mit menschlichen Urängsten, ein
innovatives und neuartiges Monster und eine erfrischende weibliche Heldin
bildeten die Eckpfeiler für den Kultfilm. Auch hat die Geschichte Ecken und
Kanten und der Film bietet eine großartige Bildsprache. Es ist nur verständlich
das sein neuer Film Prometheus seitens
der Marketingabteilung der Fox-Studios als Alien-Vorgeschichte plaziert wurde.
Scott selbst agierte auf Anfrage ausweichend und mystisch. Keine Vorgeschichte,
eventuell eine Parallelhandlung – alles ist möglich - der Zuseher soll selbst
entscheiden. Eine Zurückhaltung welche möglicherweise in der Unsicherheit
liegt, das der Film mit seinem großen Vorgänger verglichen wird - Zurecht.
Ridley Scott
hat großartige Filme gedreht wie Gladiator,
Black Hawk Down, Blade Runner und Alien.
Er hat jedoch auch einige Stinker zu verantworten wie White Squall, Robin Hood, Königreich der Himmel und Die Akte Jane. Prometheus liegt ziemlich
genau dazwischen. Ein gut gemachter Film der den Zuseher nicht wirklich
zufriedenstellt.
Prometheus
spielt im „Alien-Universum“, hat jedoch mit der Geschichte wenig zu tun. Die
wenigen Querverweise zum Originalfilm sind wenig erhellend und letztlich
unbefriedigend. Hier wäre ein interessanterer Ansatz für die Geschichte möglich
gewesen. Wie, die Ursprünge der Alien-Rasse zu erforschen. Verschenkt.
Scott konzentriert
sich auf philosophische Aspekte, geht mit seiner Geschichte auf Sinnsuche und verrennt sich dabei. Den Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Ursprung der
Menschheit werden nachgegangen. Diese
werden weder zufriedenstellend (wie auch) noch provokant (wäre zumindest ein
Möglichkeit) beantwortet. Dazwischen irren Schauspieler wir Noomi Rapace, Idris
Elba und Charlize Theron durch den Film, die scheinbar nicht ihren Platz finden
und letztlich auch vom Drehbuch verraten werden. Einzig Michael Fassbender
zeigt als Androide einige gute Momente. Die wenigen Horrorszenen sind technisch gut umgesetzt, aber nicht
innovativ und wirken in dem langatmigen und auch streckenweise langweiligen Film
deplaziert. Alleine die ewig lange Untersuchung der „Höhlen“, strapaziert die
Geduld des Zusehers.
Was Prometheus jedoch zu bieten hat, sind
hervorragende Schauwerte. Die Bilder sind überwältigend, wie auch die Effekte.
Der ehemalige Werbefilmer zeigt hier was er kann. Es reicht jedoch nicht wenn
beeindruckende Bilder durch eine nichtssagende Geschichte zusammengehalten
werden.
Nach den
schönen Bildern bleibt dem Zuseher am Ende des Films das große Nichts – auch eine
philosophische Aussage.
Andi Bauer