24. Mai 2008

third

PORTISHEAD .....

Was sind schon 11 Jahre? 1994 veröffentlichten Portishead ihr erstes Album. „Dummy“ gilt nach wie vor als Meilenstein in der Musiklandschaft; es begründete ein neues Genre (Triphop) und prägte die darauffolgende Musikepoche. Nach dem zweiten Album und einer Live-LP (1998) verschwand die Band – einfach so. Natürlich wurde auch in der Zwischenzeit „ähnliche“ Musik gemacht. „Tricky“, „Massive Attack“, „Radiohead“, „Morcheeba“, „Björk“ und viele mehr bastelteten an den Knöpfen und verbreiteten ihre traurigen Melodien. Und jetzt kann man all ihre Platten nehmen und entsorgen. Man wird sich nun fragen, ob man in Zukunft überhaupt neue Musik benötigt, denn wir haben die neue LP von Portishead gehört. Was für ein Werk. Unbeschreiblich, unfassbar. Entrückt und anziehend wie ein schwarzes Loch. Ein Monolith, welcher sich jeder Beschreibung entzieht. Man hört zu und fasst es nicht: Krautrock? Industrial? Freejazz? Trip Hop? Avantgarde? Nichts von all dem und doch alles und vieles mehr. In einer Zeit, in der die Musikindustrie unentwegt jammert (über das „böse“ Internet) und das Crossmarketing vorherrscht, wo alles mit jedem verkauft werden muss; in einer Zeit, in der Bands wie Radiohead glauben, dass der Zukunftserfolg im Verschenken von Musik liegt, zeigen Portishead, dass die Zukunft der kriselnden Musikindustrie nur in guter Musik liegen kann. In einer Zeit, in der die kleinste Indie-Band einen Marketing- und Stylingplan hat, wirft eine Band wie Portishead ein Album auf den Markt, das weder seiner Zeit entspricht, noch irgendwo hinpasst und sich nicht vermarkten lässt. Sie veröffentlichen somit die einzige richtige Platte für unsere Zeit. Niemand in der ganzen Branche hat die Innovation, den Mut und die Konsequenz solche Musik zu veröffentlichen. Portishead tun es – weil Sie es können und weil sie es wollen. Die beste Platte des Jahrzehnts?

Mindestens!

copyright: Andreas Bauer

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Nun ja . . . jetzt muss ich sie wohl kaufen.

Die zweite Platte war wirklich schwach, aber du hast natuerlich volkommen recht: Die Zukunft liegt in guter Musik und nicht in der Verpackung.