"Beim Leben meiner Schwester" verspricht in der Vorschau ein Film darüber zu sein, dass die Tochter von Cameron Diaz an Leukämie erkrankt ist (Kate) - und nur die zum Zwecke der Heilung dieser Tochter erzeugte weitere Tochter /Anna) ihr Leben retten kann. Diese von Abigail Breslin gespielte Tochter jedoch verklagt ihre Eltern im Alter von 11 Jahren auf ihr Recht selbst über ihren Körper entscheiden zu dürfen und ihrer todkranken Schwester Kate eben nicht die dringend benötigte Niere zu spenden...
Der Film selbst erzählt aus den verschiedenen Sichtweisen der Beteiligten, wie sich die Krankheit eines Familienmitglieds auf das Leben des einzelnen und die gesamte Familie auswirkt. Die Mutter, die ihre Karriere aufgibt um das Leben ihrer Tochter um jeden Preis zu retten. Der Vater, der sich in die Arbeit stürzt und diese Bürde ganz der Mutter überlässt. Der ältere Sohn, der nie beachtet wurde. Die jüngste Tochter, die ihr ganzes Leben lang als Universalspenderin für ihre Schwester herhalten musste. Und natürlich die kranke Tochter Kate selbst.
Nun könnte man meinen einen von Depression durchzogenen Film zu sehen. Doch eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall. Auf geschickte Art und Weise, gepaart mit zahlreichen Rückblicken, ist dieser Film ein Plädoyer für das Leben. Und zwar für das Leben im Hier und Jetzt.
Trotz der alles überschattenden Krankheit und den sich dadurch ergebenden vielen Problemen ist dieser Film eben nicht durch durchwegs negativ, sondern überwiegend positiv. Es werden auch die aufkommenden ethischen Fragen diskutiert und die gegensätzlichen Standpunkte der "Parteien" gut, solide und vor allem nachvollziehbar erklärt.
Hervorzuheben ist, dass die kranke "Kate" so hervorragend geschminkt und gespielt wurde, dass man meint sie sei tatsächlich todkrank. Dies soll jedoch nicht davon ablenken, dass sämtliche Schauspieler ihre Rollen großartig und sehr überzeugend gespielt haben.
Der Film fällt in das Genre des Dramas - und natürlich fließen bei so manchen (auch glücklichen) Szenen Tränen im ganzen Kinosaal. Doch lehrt uns der Film, zu "leben" und dankbar zu sein.
Deshalb empfehle ich jeden die salzigen Tränen beim sehen dieses Films in Kauf zu nehmen um danach vielleicht ein klein wenig besser "das Salz in der Suppe des eigenen Lebens" zu erkennen.
Mit salzigen Grüßen...
Mario Grabner