17. Mai 2011

ASSERPEITSCHAHN

Schön war er wieder der Songcontest.

Die Deutschen waren wieder mal tolle Gastgeber. Alles perfekt im Stechschritt organisiert und ausgerichtet. Was soweit ging das der Kerl vom ARD (oder war es der ZDF) den Lichttechniker vor der großen Show interviewte ob er den wisse wie viele Lichter er denn zu bedienen habe. Mit erstaunlicher Gelassenheit antwortete der Techniker auf diese blöde Frage freundlich und zuvorkommend und drückte ein paar Knöpfe für den neugierigen Schwätzer. Einzig das leicht schwuchtelige Bühnendesign haben sie sich von Österreichs heiligsten Event abgekupfert – dem Lifeball. Aber wenn der Kessler Gery nicht klagt, wird’s „Kane Welln“ geben. Und solange klar ist daß es eigentlich die Össis erfunden haben. So wie wir den Christoph Waltz, Michael Haneke, Falco und die schöne Landschaft erfunden haben.

Ansonsten lief alles nach Drehbuch. Die Deutschen haben ihr Versprechen gehalten Europa kein zweites Mal zu erobern und schickten zur Sicherheit die Lena gleicht noch mal – damit es ja keinen Sieg gibt. Die Osteuropäer & Balkanländer schieben sich die Punkte gegenseitig zu um es den Wessis wieder zu zeigen. Und die Össis lieferten als ehemalige Ostmärker brav wieder ihre 12 Punkte beim großen Bruder ab. Nur die Deutschen vielen aus der Rolle. Ich erinnere mich noch an selige Kindheitstage, wo von der Oma abwärts beim Songcontest geschimpft wurde. „Die Piefke hab`n uns wieder null Punkte gebn – die Gfrasta“. Da konnte man die Deutsche Hass-Liebe noch pflegen. Aber heuer, 12 Punkte für Nadines zittrigen Auftritt. Müssen Wir Sie jetzt dafür mögen?

Ach ja, gesungen wurde auch. Unsere Nadine war eh lieb und entsprach dem österreichischen Leitsatz, das es ums dabei sein geht. Die Top-Ten wurden nur knapp verfehlt. Wobei die italienische Schnulze mit nervigen Jazzeinschüben die zweiter wurde, keinen Deut besser war. Aber wer will es sich schon mit dem Berlusconi und der Mafia verscherzen. Die Schweden hingegen schossen mit billigen nichtsagenden Euro-Dance-Trash auf Platz 3 und erinnerten mit Schaudern daran, daß dieses Land außer Möbel mit zuwenig Schrauben, derzeit nichts zu bieten hat. Schickt ABBA nächste Jahr.

Großartig auch der Auftritt von Take That, die sich gekonnt maskierten, verkleideten und für Island angetreten sind – diese Schlingel. Was war noch? Heinzelmännchen auf Drogen die Schlager-Ska-Punk für Moldawien trällerten. Eine fade Schnulze einer ehemaligen Popnation von Blue. Schämt euch und fragt Sir Paul McCartney wie man ein Lied schreibt.

Am Ende des Tages bleiben entsetzliche Durchschnittlichkeit, wenig Mut und viel Peinlichkeit. Ich vermute, daß dies eine langfristige Strategie ist. Brot und Spiele fürs dumme Volk. Könnte sich jedoch irgendwann mal als Irrtum herausstellen.

Und Gewonnen hat auch Wer. Ein Duo aus einem Land in Asien daß keiner richtig schreiben oder aussprechen kann. Wie gesagt, schön wars.

Andi Bauer

2 Kommentare:

ritarenata hat gesagt…

brüll

mag. haris hat gesagt…

sehr frech monsingnore andreas, aber zutreffend