Wohin wird unsere Welt steuern? Es gibt ja unterschiedliche Sichtweise auf die kommenden Jahre. Viele Menschen interpretieren den Maja Kalender wörtlich, welcher besagt das am 21.12.2012, die physische Welt, wie wir Sie kennen, untergehen wird. Andere wiederum glauben, dass im Jahr 2013 auf unserer Welt eine spirituelle Erweckung stattfinden wird, welche die Menschheit letztlich zum Guten führen wird. Die zweite Version hört sich eindeutig angenehmer, während natürlich die erste Version mehr Stoff fürs Kino bietet. Der deutsche Filmemacher Roland Emerich hat sich für die Verfilmung des ersten Szenariums entschieden. Emerich zählt in Hollywood zu den großen Regisseuren welche nahezu Narrenfreiheit genießen. Seine Filme erwiesen sich bis heute als höchst profitabel. Emerich arbeitet mit deutscher Gründlichkeit, liefert seine Filme pünktlich ab und hält auch das Budget ein. So was schätzt man in Hollywood, also wurden auch die 200 Millionen Dollar Produktionskosten für 2012 locker gemacht. Emerichs letzte Machwerke Independence Day, Godzilla & The Day After Tomorrow waren bereits beispiellose Zerstörungsorgien. Aber all diese Filme entpuppen sich jetzt als einfache Fingerübung angesichts der entfesselten Gewalten, welche der Kinoseher in 2012 zu sehen kriegt. Emerich, soviel sei verraten, schickt diesmal die ganze Welt über den Jordan. Vom Weißen Haus über den Vatikan bis in das Himalaja Gebirge ergießt sich die Apokalypse. Es erschüttert mit welcher Endgültigkeit Emerich den Untergang der Menschheit inszeniert. Spätestens wenn eine kilometerhohe Flutwelle den Dalai Lama persönlich hinwegfegt wird klar dass der Regisseur jenseits der „politischen korrektnes“ agiert und so genannte Gute wie Böse mit in den Abgrund reißt. Natürlich agieren auch in 2012 zwischen all den Gewalten aufrechte Helden aller Nationen und Rassen welche versuchen zu retten was zu retten ist. Aber dieser kleine Trost reicht bei weitem nicht aus. 2012 ist der gnadenloseste, mutigste und somit auch bisher beste Film des Schwaben.
Andi Bauer